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Erfolgreich Diversity-Vorhaben umsetzen: So gehen Sie mit Widerständen um und erzielen positive Ergebnisse

Sind Sie für die Umsetzung eines Diversity-Vorhabens in Ihrer Organisation verantwortlich und stoßen immer wieder auf Widerstände bei Ihren Kolleg*innen und manchmal auch bei sich selbst? Fragen Sie sich, ob es möglich ist, den Prozess fortzusetzen und positive Ergebnisse zu erzielen?

Als Expert*innen für diskriminierungskritische und diversitätsorientierte Organisationsentwicklung unterstützt die Fachstelle Diversitätsorientierte Organisations- und Kompetenzentwicklung im Land Berlin (kurz: Fachstelle DOKE) die Berliner Bezirks- und Senatsverwaltungen sowie deren nachgeordnete Behörden und nichtrechtsfähige Anstalten bei der Umsetzung ihrer dezentralen Diversity-Vorhaben. Immer wieder werden wir gefragt, wie man mit Widerständen im Diversity-Kontext umgehen kann und welche Handlungsoptionen wir empfehlen. Auch im Bericht des Berliner Diversity-Landesprogramms 2023 wird dieser Bedarf deutlich, insbesondere im Rahmen des neu gegründeten Diversity-Netzwerks für die nachgeordnete Verwaltung1

Unser Team sagt ganz klar: Ohne Widerstände gibt es keine Veränderung. Sie sind oft Zeichen einer echten Veränderung und können somit als wertvolle Grundlage für die Arbeit in Diversity-Prozessen genutzt werden. 

Um Diversity-Beauftragte und andere Veränderungsagent*innen zu unterstützen, haben wir ein hilfreiches Tool entwickelt: Anatomie der Widerstände in Diversity-Prozessen – Ein Tool zum Erkennen und Umgang mit Widerständen. Dieses Tool erleichtert die Arbeit der Veränderungsagent*innen, indem es Ihnen hilft:

  • Zu verstehen, was Widerstand in diversitätsorientierten Organisationsentwicklungsprozessen bedeutet;
  • Widerstände in Veränderungsprozessen zu erkennen;
  • Ihre Rolle als Veränderungsagent*in in diesem Prozess (besser) zu verstehen;
  • Ihre Stärken und Schwächen in dieser Rolle zu reflektieren;
  • Positiv und proaktiv mit Widerstand umzugehen.

Sollten Sie weitere Unterstützung zum Thema Widerstände in Ihrer Organisation benötigen, wenden Sie sich gerne an unser Team unter fachstelledoke@bqn-berlin.de. Wir freuen uns darauf, von Ihnen zu hören!

Workshop zu LADG Beschwerdestellen

Letzten Donnerstag hat die Fachstelle DOKE von BQN – Zentrum für Diversitätskompetenz einen Workshop zum Thema „Einführung in die Arbeit von LADG-Beschwerdestellen“ durchgeführt. Der Workshop fand mit 19 Teilnehmenden aus unterschiedlichen Organisationen statt: Senats- und Bezirksverwaltungen, nachgeordneten Behörden, Universitäten sowie Unternehmen mit Landesbeteiligung. 

Neben fachlichem Input, Austausch und der Arbeit mit Fallbeispielen, die ausführlich diskutiert wurden, haben wir Folgendes mitgenommen:

  • Bedarf nach Vernetzung von LADG-Beschwerdestellen ist hoch: Sehr schön, war es zu erleben, dass eine teilnehmende Person eine Vernetzung zwischen den Teilnehmenden vorgeschlagen hat, dem einige Teilnehmende gefolgt sind. Wir begrüßen diese Eigeninitiative und gleichzeitig sehen wir dringenden Handlungsbedarf, regelmäßige Vernetzungsformate zu ermöglichen – die Fachstelle DOKE unterstützt dabei gerne! Bedarf nach Vernetzung und Austausch mit der Ombudsstelle ist erwünscht: Die Rahmendienstvereinbarung zum LADG sieht vor, dass LADG-Beschwerdestellen Bürger*innen auf die Beschwerdemöglichkeit über die Ombudsstelle hinweisen. Beschwerdeverfahren können parallel laufen. Insgesamt waren viele Teilnehmende interessiert an einem Erfahrungsaustausch mit der Ombudsstelle zu Arbeitsweise, Herausforderungen bei der Bearbeitung von Beschwerden und Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
  • Wo sind LADG-Beschwerdestellen am besten “anzusiedeln”? Einige LADG-Beschwerdestellen hinterfragten berechtigterweise, warum sie LADG-Beschwerdestelle sind, u.a. aufgrund fehlenden Kontakts zu Bürger*innen und ihrer sonstigen Tätigkeiten, z.B. die Arbeit nach innen. Einige fanden eine Andockung ans Justiziariat sinnvoll. Klar, es braucht eine rechtliche Perspektive, um eine Beschwerde zu bearbeiten, aber eben nicht nur. Eine menschenrechtszentrierte Perspektive, eine diskriminierungskritische Haltung, ein weites Diskriminierungsverständnis sollten das eigentliche Fundament bilden, um über Beschwerden von Bürger*innen zu entscheiden.
  • Ist es sinnvoll, als LADG-Beschwerdestelle auch AGG-Beschwerdestelle zu sein? Einige Teilnehmende sind zuständig für beide Beschwerdestellen. Das ist Praxis in vielen Dienststellen der Verwaltung und gleichzeitig kann diese Praxis hinterfragt werden, da die Beschwerdestellen unterschiedliche Perspektiven mit unterschiedlichen Zwängen und Herausforderungen einnehmen: Nach innen (AGG) und nach außen (LADG). Daher die Frage: Ist es sinnvoller, Beschwerdestellen in den Stellenprofilen anzudocken, die bereits eine Arbeit nach innen oder außen vorsehen?
  • LADG-Beschwerdestellen sind wenig bis gar nicht bekannt bzw. Bürger*innen haben wenig Möglichkeit, die Ansprechperson für LADG-Beschwerden zu finden. Anders als bei der Rahmendienstvereinbarung zum AGG, in der explizit die Bekanntmachung der Beschwerdestelle empfohlen wird, sieht das die Rahmendienstvereinbarung zum LADG nicht vor. Hier sollten Dienststellen noch stärker in die Reflektion ihrer Haltung zu Beschwerden von außen gehen und ihre Kommunikationswege und -kanäle überprüfen.

Grundsätzlich brauchen wir in der gesamten Verwaltung eine Haltung, die Beschwerden als Erfolgsindikator sieht, nicht nur für die Erreichbarkeit der Beschwerdestelle, sondern auch dafür, dass Beschwerden zur Weiterentwicklung / Veränderung der Verwaltung beitragen können. Durch sie werden Diskriminierungen und Handlungsbedarfe sichtbar und Prozesse und Dienstleistungen können verbessert werden!

Als Fachstelle DOKE haben wir spannende Einblicke in die Arbeit der LADG-Beschwerdestellen erhalten und wir bedanken uns bei den Teilnehmenden für das offene Teilen und das anregende Diskutieren.

Erkenntnisse aus der Fokusgruppe – Zugang zu Dienstleistungen und Bedarfe von MSOs

Gemeinsam mit MINA-Leben in Vielfalt e.V., CUSBU, Club Dialog e.V., Al-Huleh e.V. und der Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e. V. Fachstelle Integration & Migration haben wir vom Projekt “DiFair – Gerechter Zugang zu Dienstleistungen für Drittstaatsangehörige” uns mit den Herausforderungen sogenannter Drittstaatsangehöriger im Zugang zu Dienstleistungen, sowie den Bedarfen von Migrant*innenselbstorganisationen (MSOs) hinsichtlich ihrer Arbeit und politischen Rahmenbedingungen auseinandergesetzt. Dabei haben wir wertvolle Erkenntnisse gewonnen.

Die Veranstaltung war Teil unserer Bestandsaufnahme für die DiFair-Akademie. Sie soll sicherstellen, dass unsere Fortbildungen und Fachinputs optimal an die Bedürfnisse der MSOs und Dienstleistungsanbieter*innen angepasst werden. Unsere vier wichtigsten Erkenntnisse:

  • Informationslücken im System: Es besteht ein dringender Bedarf an niedrigschwelligen und zugänglichen Informationsangeboten über das deutsche Dienstleistungssystem, insbesondere für Drittstaatsangehörige. Viel zu oft müssen MSOs diese Aufgabe in ihrer Beratung übernehmen.
  • Herausforderungen bei der Behördenkoordination: Lange Wartezeiten und unklare Zuständigkeiten bei Behörden erschweren die Beratung für Drittstaatsangehörige erheblich. Es fehlen feste Ansprechpersonen und eine effektive Koordination innerhalb der Behörden. 
  • Mangelnde fachliche Übersetzungsangebote: Es besteht ein großer Bedarf an Übersetzungsdienstleistungen und Angeboten in Erstsprache von fachlichem Personal. Die fehlenden Ressourcen führen dazu, dass MSOs oft selbst fachliche Übersetzungen übernehmen müssen, was zu Überlastungen führt.
  • Fehlende Sensibilisierung und Diversity-Kompetenz bei Mitarbeitenden: In Behörden und anderen Dienstleistungsbereichen fehlt es oft an Sensibilisierung und Diversity-Kompetenz. Dies kann zu Missverständnissen, Diskriminierung und einer ineffizienten Beratung führen. Eine gezielte Schulung und Fortbildung sind erforderlich, um eine inklusive und faire Beratung und Behandlung sicherzustellen.

Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihre Expertise und die vertrauensvolle Atmosphäre!

Die Utopie als Tu-Wort – Mit neuer Corporate Identity glauben wir weiterhin daran 

Lange haben wir uns auf diesen Moment gefreut. Wir haben darauf vertraut, dass er kommt. Nun ist es endlich so weit, und wir freuen uns sehr, Sie auf unserer neuen Webseite willkommen zu heißen.

Sicherlich ist Ihnen aufgefallen, dass unser Auftritt von einem neuen Logo mit einer zusätzlichen Subline – dem Zentrum für Diversitätskompetenz – begleitet wird, und wir haben uns auch sonst verändert. Zumindest äußerlich – als Ausdruck unserer neuen Positionierung, die sich innerlich entwickelt hat und mithilfe einer wunderbaren Kommunikationsagentur (shoutout an FLMH Labor für Politik und Kommunikation) sowie als Ergebnis eines internen Organisationsentwicklungsprozesses nun ihren Weg in die Welt gefunden hat. Auch darauf haben wir vertraut. In uns, den Weg und die Menschen, die diesen Weg mit uns beschritten haben und beschreiten.

Wir sind immer noch BQN und stehen für dieselben Werte. Wir setzen uns entschiedener als je zuvor für eine Gesellschaft ein, in der Menschen unabhängig von Identität, Erfahrungen und Fähigkeiten ihr Leben frei gestalten können – und zwar alle Menschen. Eine Utopie? Fragen sich einige. Wir sind davon überzeugt: Jeder Austausch, jede Beratung, jeder „Aha-Moment“ und jede Forderung bringt uns und die Gesellschaft, in der wir leben und arbeiten, ein Stück weiter auf dem Weg hin zu mehr echter Teilhabe.

Wir sind viele bei BQN, und dennoch nicht überall. Deshalb: Als Zentrum für Diversitätskompetenz möchten wir unser Wissen, das über Jahre gewachsen ist, teilen. Wir möchten unsere Expertise aufbereiten, stärker noch in die Öffentlichkeit tragen und Menschen sowie Organisationen, die Initiative für diskriminierungskritische, diversitätsorientierte strukturelle Veränderung ergreifen, zur Verfügung stellen. Unser neuer Auftritt hilft uns dabei. Wir haben entschieden, Ihnen auf dieser Webseite einen Methoden- und Erfahrungskoffer anzubieten, aus dem Sie sich reichlich bedienen können. Die Tools, die Sie dort vorfinden, sind durch unsere Expert*innen und im Rahmen von Begleitungs- und Veränderungsprozessen in Organisationen und Strukturen entwickelt worden und reflektieren den Wissensschatz, den BQN über viele Jahre aufgebaut hat.

Als lernende Organisation sind wir dankbar für viele Jahre BQN Berlin. Doch nun sind wir ihm entwachsen und freuen uns, als Zentrum für Diversitätskompetenz mit neuer Energie und der Utopie im Blick, unsere gebündelte Expertise und Fähigkeiten mit Ihnen zu teilen. Dabei streben wir eine vertrauensvolle, kollaborative Zusammenarbeit an, um diese gemeinsam zu erweitern – hier und überall.

Erfahren Sie mehr über uns, unsere Arbeit und unsere Angebote.

DiFair Auftaktveranstaltung am 23.04

Am 23.04. findet von 13 – 16 Uhr unsere Auftaktveranstaltung im Projekt DiFair im Südblock statt. Mit unserem Kick-Off “Faire Zugänge zu Ämtern und in der Gesundheitsversorgung” möchten BQN – Zentrum für Diversitätskompetenz und der Migrationsrat Berlin einen Raum schaffen, in dem sich Vertreter*innen von Migrant*innenselbstorganisationen, öffentlichen Dienstleistungsanbieter*innen und weiteren Partner*innen im Projekt kennenlernen, austauschen und vernetzen können.  

Ziel von DiFair ist es, strukturelle Zugangsbarrieren und Hürden in Bürger*innendiensten, in sozialen Diensten im Bereich Kinder und Familie sowie in der Gesundheitsversorgung abzubauen.  

Dabei legen wir einen besonderen Fokus auf die Lebensrealitäten und Bedarfe von Menschen mit Migrationsgeschichte, Rassismuserfahrung und sogenannte Drittstaatsangehörige. 

Für den Projektzeitraum vom 2024 – 2026 gibt es noch freie Plätze für diskriminierungskritische Prozessbegleitungen für Dienstleistungsanbieter*innen. Sie haben Interesse an einer Beratung und Begleitung durch DiFair? Dann kontaktieren Sie uns gerne und melden Sie sich noch bis zum 19.04. zu unserer Kick-Off-Veranstaltung an: Anmeldung zur DiFair Informationsveranstaltung 

Fortbildungsreihe zum Aufbau von Migrationsgesellschaftlicher Kompetenz bei Führungskräften

Im Rahmen eines Pilotprojektes plant und führt Bbd! NEO die erste Fortbildungsreihe zum Aus- und Aufbau von Migrationsgesellschaftlicher Kompetenz bei Führungskräften in einem Berliner Bezirksamt durch. Das Fortbildungskonzept wurde in einem Beratungsprozess zur diskriminierungskritischen Organisationsentwicklung von 03/2022 – 05/2023 von einer Steuerungsgruppe des Bezirksamts gemeinsam mit BQN entwickelt. Im Sinne einer nachhaltigen Verstetigung wird das Pilotprojekt flankierend evaluiert.