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NORMEN sind unSICHTBAR MACHEN

Bei der Organisation BQN Berlin beraten und begleiten wir seit Jahren unterschiedliche (öffentliche) Institutionen zur diskriminierungskritischen Personalarbeit. Mit unserem Projekt „Diversitätsorientierte Personalarbeit in Berliner Verwaltung und Unternehmen“ konnten wir diese Themen auch auf einer strukturellen Ebene adressieren: Wir haben diejenigen Mitarbeitenden erreicht, die in ihren jeweiligen Institutionen Verantwortung dafür übernehmen müssen, können und wollen, dass der Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte und/oder Rassismuserfahrung erhöht wird.

Möglich wurde dies über eine enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und Verwaltungen des Landes Berlin. In dieser Zeit haben wir wichtige Erfahrungen gesammelt, neue innovative Methoden entwickelt und uns mit verschiedenen und wichtigen Akteur*innen aus dem Feld Antidiskriminierung und Diversität verbunden. Und wir haben Menschen, Behörden und Unternehmen kennengelernt, die motiviert waren, diese Veränderungen einzuleiten – inklusive aller Widerstände, Bedenken und Momente der Unsicherheit, die solchen weitreichenden Prozessen grundsätzlich innewohnen.

In diesem Magazin möchten wir einen Ausschnitt aus unserer Projektarbeit vorstellen und unsere Erkenntnisse der vergangenen 22 Monate intensiver Zusammenarbeit teilen. Wichtig ist uns dabei zu vermitteln, dass Institutionen, die sich auf den Weg diskriminierungskritischer Personalarbeit begeben wollen, immer wieder auf vermeintlich unverrückbare Normen stoßen werden – und sich nicht davon beeindrucken lassen sollten.

Denn es kann notwendig sein, scheinbar feste Regelwerke zu hinterfragen, zu verändern, teilweise vielleicht sogar zu ersetzen. Verantwortung zu übernehmen geht häufig auch damit einher, (Macht-)Strukturen für alle sichtbar zu machen. Ungleichbehandlungen zu erkennen, klare Positionen dagegen zu entwickeln und daraus entstehende Handlungsstrategien umzusetzen. Und so aktiv gegen Diskriminierung, gegen strukturellen Rassismus und dem daraus resultierenden Ausschluss verschiedener Gruppen vom Arbeitsmarkt anzugehen.

Kurz gesagt: Wer eine gerechte Teilhabe ermöglichen möchte, muss die Normen, die die existierenden Ungerechtigkeiten erst ermöglichen, genau unter die Lupe nehmen.