Skip to main content

Alle mit dabei? Potenziale der Berufsausbildung für Jugendliche aus Einwandererfamilien

„Vielfalt in der Ausbildung“: Das war der Titel eines JahresforumExtra, das der Integrationsbeauftragte des Berliner Senats gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative im Dezember 2016 in Berlin durchführte. Dort wurde eine gemeinsame Positionierung vorgelegt, die in ihrem ersten Teil die Ausgangslage wie folgt skizzierte.

„Eine Schere klafft im Bildungssystem“ – so lautet die Überschrift im Berliner „Tagesspiegel“ vom 16.6.2016 zu den Ergebnissen des 4. Nationalen Berichts „Bildung in Deutschland 2016“3. Ein solcher Bericht wird alle zwei Jahre von einer Gruppe führender Bildungsforschungseinrichtungen im Auftrag der Kultusministerkonferenz und des Bundesministeriums für Bildung und Wissenschaft vorgelegt. Schwerpunkt im Jahr 2016 war „Migration und Bildung“. Ein Ergebnis: Noch immer verlassen doppelt so viele Schüler*innen mit Migrationshintergrund als ohne die Schule ohne Abschluss. Zugleich steigt die Bildungsbeteiligung allgemein an, auch in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte ist dies so.

Während also insgesamt das Bildungsniveau steigt, bleiben bestimmte Gruppen abgehängt – und bei diesen Gruppen sind jene mit Migrationsgeschichte besonders stark vertreten. Das gilt auch für den Einstieg in eine Berufsausbildung, bei der die zentrale, rechtliche und faktische Stellung der ausbildenden Betriebe von großem Einfluss ist. Benachteiligung ist hartnäckiger als gedacht und gehofft wurde – so jedenfalls auch die Einsicht aus dem Jahresforum der Arbeitsgemeinschaft Weinheimer Initiative, das im Sommer 2016 in Weinheim und Mannheim stattfand (www.kommunale-koordinierung.de).

Nicht einmal jeder zweite der Schüler*innen an Hauptschulen schafft nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung nahtlos den Sprung von der Schule in die Ausbildung; in manchen Sekundarschulen ist die Quote des Übergangs in Ausbildung noch wesentlich niedriger. „Die Diskriminierung beginnt bei der Lehrstellensuche und setzt sich im Job fort.“, schreibt die Wochenzeitung DIE ZEIT am 2.9.2015. Es gibt hierzu Studien und Berichte zuhauf: Dieser Fakt ist gut und seriös belegt.